Spiel im bühnenfremden Raum
Erste Eindrücke
11:40 Uhr auf dem Emmichplatz
Fahräder fahren vorbei, Schüler rennen über den Platz, Busse fahren vorbei, man hört die Säge einer Baustelle nebenan.
Studenten – Arbeitende – auch ein paar Rentner.
Ein ganz normaler Mittag. Eigentlich wären die 26 Schüler gerade im Unterricht. Doch ihre Lehrer stehen daneben und planen gestikulierend, wo das Schauspiel beginnen soll, von dem keiner der Passanten etwas weiß. Das ist das Ziel vom Spiel im bühnenfremden und öffentlichen Raum: die Peinlichkeitsgenzen zu überwinden. Frau Möller erklärt: „Was trau ich mich? Da kommt es interessanterweise auch nicht auf das Alter an.“
Dann beginnt das Schauspiel
Die Spieler, als Fußgänger getarnt, verharren plötzlich im Freeze, in alltagstauglichen und bizarren Posen, und lösen sich dann wieder. Das normale Rumlaufen steigert sich zum Tanzen und zwei Schüler beginnen „Tochter Zion“ zu singen. Einige Schüler rufen Sätze, die mehr oder weniger situationsgerecht sind: „Laura, geh nicht zu nah ans Wasser!“ oder „Warum hast du mich verlassen?“. Dann beginnt Musik und alle tanzen zu dem Song. Manche flippen richtiggehend aus, andere sind etwas verhaltener, insgesamt sieht es schön aus, ein Menge von Schülern, die befreit tanzen. Der Tanzstil reicht von Freestyle über Hip-Hop bis Walzer. Am Ende kommen alle in einen Kreis zusammen, drehen sich nach außen und drehen sich dann mit ausgestrecktem Finger zurück, bis alle auf die Mitte zeigen. More