Interview mit Hr. Kindermann

Bevor uns Hr. Kindermann am Ende der Woche verlassen wird, hat er sich trotz des Trubels vor dem großen Schulfest am 28.09. und trotz des Stresses seiner letzten Arbeitstage an der Sophienschule Zeit dafür genommen, unsere Fragen zu beantworten. Darüber haben wir uns sehr gefreut.

1) Fragen zur neuen Stelle:
Wie sind Sie auf die neue Stelle aufmerksam geworden?
Solche Beförderungsstellen im niedersächsischen Schuldienst werden nur im so genannten „Schulverwaltungsblatt“ ausgeschrieben.

Was hat Sie dazu bewogen, die Stelle zu wechseln?
Für mich war es sehr wichtig, zu wissen, dass man mir die Aufgabe zutraut. Von mir aus hätte ich diesen Schritt bestimmt nicht gewagt.

Was sind Ihre Aufgaben in der neuen Position?
Als Dezernent bin ich für rund 30 Schulen (IGSen und Gymnasien) zuständig und berate dort vor allem die Schulleitungen. Zu meinen Aufgaben gehören aber auch die Digitalisierung, das Abitur Physik, Mathematik und Informatik. Hier tausche ich mich landesweit auch mit Experten aus und bin dadurch an der Weiterentwicklung beteiligt.

Werden Sie noch etwas für die Sophienschule tun?
Wenn ich am Samstag, den 30.09.2023, die Schlüssel abgegeben habe, bin ich OFF.

Was werden Sie an der Sophienschule am meisten vermissen?
Das Team und die Schülerschaft. Letztlich alles, was aus der Gemeinschaft heraus entstanden ist und entsteht.

Ist Ihnen diese Entscheidung schwer gefallen?
Ja, es war eine sehr schwere Entscheidung für mich, weil ich mich in den letzten 23 Jahren in meinem Beruf als Lehrer, Koordinator und schließlich Schulleiter sehr wohl gefühlt habe. Das liegt daran, dass ich jeden Tag durch die Nähe zu den Schüler:innen weiß, dass meine Arbeit wirklich sehr, sehr sinnvoll ist.

Mussten Sie für Ihren neuen Job eine Prüfung ablegen?
Ja, es gab mehrere Prüfungen und die sind angemessen schwer.

Müssen Sie für die neue Stelle umziehen?
Nein.

Werden Sie noch in Hannover arbeiten?
Ja, ich werde mein Büro in der Mailänder Straße haben, aber als Dezernent bin ich viel im Land unterwegs, um „meine“ Schulen zu besuchen.

Haben Sie vor, irgendwann wieder zurückzukommen?
Ich bin seit einem Vierteljahrhundert nur in der Schule. Plötzlich den Beruf zu wechseln, wird etwas mit mir machen. Ich habe schon ein bisschen in den neuen Beruf hineingeschaut und werde ihn wahrscheinlich schnell annehmen, weil dort ein tolles Team ist. Das liegt aber auch daran, dass ich lieber nach vorne schaue als zurück. Insofern nehmt es mir nicht übel, wenn ich sage: Wenn ich weg bin, bin ich weg. Im Herzen ist die Sophie aber bei mir.

Wer wird Ihre Nachfolge antreten?
Als stellvertretende Schulleiterin hat Frau Puvogel zunächst die Aufgabe, die Schule zu leiten, bis die Stelle neu besetzt ist. Aber die Sophienschule gefällt ihr so gut, dass sie der Schülervertretung, der Elternvertretung und dem Team bereits mitgeteilt hat, dass sie sich bewerben wird. Das finde ich super.

Hat Ihre Familie Sie bei Ihrer Entscheidung unterstützt?
Ja, die Gespräche mit meiner Frau und meinen Freunden waren sehr wichtig für mich, weil sie eine Außenperspektive haben, die ich brauche, um einen kühlen Kopf zu bewahren.

Wie lange waren Sie an der Sophienschule?
5,5 Jahre.

Haben Sie auch Fachunterricht gegeben?
Ja, natürlich. Vor 20 Jahren habe ich leidenschaftlich gern Mathematik und Physik unterrichtet.

Wo haben Sie gearbeitet, bevor Sie an die Sophienschule kamen?
Ganz am Anfang meiner Lehrerlaufbahn war ich drei Jahre an der Bismarckschule und bin dann als Koordinator an die Helene-Lange-Schule gekommen. Dort habe ich auch Informatik unterrichtet.

2) Persönliche Fragen:
Was sind Ihre Hobbies?
In meinem Zimmer hängen zwei Gitarren und im Schrank steht viel Elektronikkram wie Arduino, Lötkolben, Widerstände und ein Oszilloskop. Außerdem habe ich von der Schulleitungsrunde einen Bonsai geschenkt bekommen. Der wird wohl meine ganze Aufmerksamkeit bekommen. Und natürlich lese ich in meiner Freizeit gerne und viel.

Wie viele Kinder haben Sie?
2 tolle Jungs.

Haben Sie Haustiere?
2 tolle Jungs. 😉

Was war früher Ihr Lieblingsfach in der Schule?
Na ja, Lieblingsfach ist so eine Sache mit Schule. Ich fand die Schule nicht wirklich toll. Sich mit anderen Leuten zu treffen, war mir wichtiger als die Fächer. Mathematik und Physik mochte ich dabei am liebsten, weil die Logik darin unbestechlich ist.

Wollten Sie schon als Kind Lehrer werden?
Ich habe viel mit dem Notenheft meines Vaters, einer Tafel und meinen Brüdern gespielt und bin ab und zu mit meinem Vater in seinen Physikraum gegangen. Außerdem habe ich gerne Nachhilfe gegeben, aber nicht, weil ich mir Nachhilfeschüler gesucht habe, sondern weil sie sich bei mir gemeldet haben und ich nicht nein sagen konnte. Die Berufswahl war also keine echte Überraschung für meine Umgebung.

Haben Sie sich schon immer für Naturwissenschaften interessiert?
Ganz klar: Ja. Mit 14 war ich irgendwie ein Nerd, habe mich in die Astronomie vertieft und wollte mehr über Supernovae und Schwarze Löcher wissen und habe Schaltungen gelötet. Ich habe dann Physik studiert, weil mich das Große immer fasziniert hat. Aber es gilt: Schuster bleib bei deinen Leisten.

Was ist Ihre Lieblingsfarbe?
In letzter Zeit trage ich gerne Blau. In der Natur finde ich die Kombination Grün/Blau beruhigend. Pink ist schön, weil es in der Natur nicht vorkommt. Irgendwie mag ich auch Rot.

Was ist Ihr Lieblingsbuch?
Ich mag die Bücher von Andreas Eschbach.

Was ist Ihr liebstes Urlaubsziel?
Als Familie fahren wir gerne in den Norden (Schweden, Dänemark), und das werden wir wohl auch in Zeiten der Klimakrise weiter tun. Früher, als es noch nicht so heiß war, war Frankreich schön.

Was ist Ihr Lieblingsfilm?
Mr. Robot. Matrix. For all Mankind. Ich schaue lieber Serien als einzelne Filme.
Ich gucke keine spannungsgeladenen Filme mit meiner Frau, weil ich zu schreckhaft bin und dann vor lauter Angst während des Films immer reden muss.

(Carlotta, Mia-Sophie von der MiniGöbo-Redaktion)