Ein Interview mit Tierpflegerin Jasmin im Erlebnis-Zoo Hannover
Mini-GöBo: Wie heißen sie?
Tierpflegerin: Ich heiße Jasmin.
Mini-GöBo: Wie lange arbeiten sie schon im Zoo?
Tierpflegerin: Ich arbeite seit 2007 im Erlebnis-Zoo.
Mini-GöBo: Um welche Tiere kümmern sie sich hier im Zoo?
Tierpflegerin: Um alle im Bereich Yukon Bay. Das ist unsere kanadische Themenwelt, dort leben zum Beispiel Eisbären, Robben, Bisons, Pinguine und Präriehunde.
Mini-GöBo: Was ist ihr Lieblingstier im Zoo?
Tierpflegerin: Ich mag alle Tiere im Zoo. Aber zu Seebärin Myrthe und ihrem Vater Roger, unserem Seebär-Bullen, und Eisbärmännchen Sprinter habe ich eine besonders enge Beziehung.
Mini-GöBo: Wollten sie schon immer Tierpflegerin werden?
Tierpflegerin: Nein. Ich wusste das auch ganz lange nicht. Aber im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich diesen Weg gewählt habe.
Mini-GöBo: Wie sieht der Tagesablauf einer Tierpflegerin aus?
Tierpflegerin: Der ist sehr unterschiedlich, je nachdem in welchem Bereich man arbeitet. Wenn ich bei den Robben arbeite, habe ich Spätdienst und in der Frühschicht bin ich meistens bei den Eisbären oder bei den Bisons. Da schaue ich dann, ob es den Tieren gut geht, ob ein neues Tier geboren oder vielleicht eins über die Nacht verstorben ist. Dann starte ich, indem ich die Gehege reinige.
Mini-GöBo: Wie oft in der Woche arbeiten Sie für den Zoo?
Tierpflegerin: Von Montag bis Sonntag und die Woche danach habe ich dann Montag und Dienstag frei und in dieser Woche arbeite ich nur bis Freitag.
Mini-GöBo: Wie viele verschiedene Aufgaben gibt es im Zoo?
Tierpflegerin: Kommt drauf an, in welchem Bereich man arbeitet. Zum Beispiel ist es in Yukon Bay sehr vielfältig, da wir dort auch mal tauchen müssen, um das Becken der Robben zu reinigen. Ansonsten gehört dazu Futter zuzubereiten und Vorstellungen mit den Tieren vorzubereiten und durchzuführen.
Mini-GöBo: Ist schon einmal ein Tier ausgebrochen?
Tierpflegerin: Hier bei uns nicht, aber ich glaube im Winter 2020/21 ist der kleine Panda in den Wald ausgebüchst. Die Kollegen konnten ihn aber schnell wieder zurück in seine Anlage bringen.
Mini-GöBo: Woher kommen die verschiedenen Tiere?
Tierpflegerin: Die kommen aus anderen Zoos. Zoos tauschen die Tiere untereinander. So tragen wir dazu bei, dass bedrohte Arten überleben.
Mini-GöBo: Was passiert mit den verstorbenen Tieren und wie ist das dann für die Tierpfleger?
Tierpflegerin: Wenn ein Tier im Zoo stirbt, wird es in der Tiermedizinischen Hochschule untersucht. Dann wissen wir, was dem Tier fehlte. Jeder Tod ist sehr traurig und geht uns Tierpflegern sehr nahe. Wenn man besonders engen Kontakt zu einem Tier hatte, ist es noch trauriger. Aber auch das gehört zum Tierpfleger-Beruf dazu.
Mini-GöBo: Wie viel Futter wird am Tag benötigt?
Tierpflegerin: Im Zoo wird ganz schön viel Futter verbraucht. Im Jahr verfüttern wir im ganzen Zoo etwa 2.400 Kisten Obst und 8.600 Kisten Gemüse, 39 Tonnen Karotten, 17 Tonnen Heu, 63 Tonnen Gras. Dazu kommen noch Süß- und Salzwasserfische, Fleisch und Eier. In Yukon Bay benötigen wir jeden Tag drei Paletten Fisch!
Mini-GöBo: Sind neue Tiere für den Zoo geplant?
Tierpflegerin: Es ist immer was los im Erlebnis-Zoo, neue Tiere kommen dazu und manche ziehen in andere Zoos um. Lasst euch also überraschen!
Mini-GöBo: Wie viele verschiedene Tierarten gibt es im Zoo?
Tierpflegerin: Aktuell leben mehr als 1700 Tiere aus 182 Arten im Erlebnis-Zoo Hannover.
Mini-GöBo: Wie kommen die Tiere aus anderen Ländern mit dem Klima klar?Tierpflegerin: Die Tiere, die aus wärmeren Ländern kommen, leben in beheizten Gehegen. Aber generell kommen die Tiere gut mit dem Klima klar. Unsere Eisbären zum Beispiel legen sich im Sommer gerne mal in die pralle Sonne!
Mini-GöBo: Haben sich die Tiere durch das andere Klima verändert?
Tierpflegerin: Nein, die haben sich gut angepasst.
Mini-GöBo: Sind die Gehege ihrer Meinung nach tiergerecht?
Tierpflegerin: Ja, die Tiere werden hier gut versorgt und bekommen alles, was sie brauchen. Es gibt natürlich auch ein paar Anlagen, die etwas in die Jahre gekommen sind. Die werden dann nach und nach erneuert.
Mini-GöBo: Sind die Tiere durch den Zoo geschützter?
Tierpflegerin: Ich denke, die Tiere haben hier schon ein tolles Leben, weil wir uns gut um sie kümmern.
Mini-GöBo: Wie wichtig sind die Spenden für den Zoo?
Tierpflegerin: Schon sehr wichtig, weil diese natürlich in die Projekte usw. gehen.
Mini-GöBo: Was plant der Zoo für die Zukunft?
Tierpflegerin: Wir möchte immer mehr Bildung und Artenschutz in den Fokus rücken.
Mini-GöBo: Wie viele Robben gibt es hier jetzt ungefähr?
Tierpflegerin: Wir haben 4 Kegelrobben, 4 Seelöwen und 8 Seebären, also 16 Tiere.
Mini-GöBo: Gab es schon mal Vorfälle, dass die Eisbären die Robben gejagt haben?
Tierpflegerin: Nein, das wäre auch gar nicht möglich, weil die Anlagen voneinander getrennt und unsere Eisbären Sprinter, Nana und Milana den Robben gar nicht begegnen können.
Mini-GöBo: Macht ihnen ihr Job Spaß?
Tierpflegerin: Ja sehr!
Mini-GöBo: Ist das ein Job für jeden?
Tierpflegerin: Nein, ich denke, man muss da schon einen gewissen Draht zu den Tieren haben, außerdem muss man körperlich sehr hart arbeiten und auch bereit sein, an Wochenende zu arbeiten.
Mini-GöBo: Wissen Sie, wie viele Tierpfleger es im Zoo gibt?
Tierpflegerin: Ja, ich glaube um die 70.
Mini-GöBo: Das war es. Vielen Dank für das Interview!
Tierpflegerin: Gerne, mir hat es sehr viel Spaß gemacht!
(Das Interview wurde geführt von Tamina, Jolina und Eva)