Elektronische Musikintrumente selber bauen – Synthesizer

EIn Synthesizer, im Hintergrund die Batterie und eine Zange
Einer der selbstgebauten Synthesizer

Ich höre nur ein tiefes Brummen, als ich den Physikraum betrete. Als Max an einem Regler dreht, wird der Ton auf einmal lauter und höher. Das sind Synthesizer, wie sie gerade im Techno und im Pop in digitaler Form benutzt werden. Hier, bei uns in der Projektwoche, liegen diese noch in roher Form vor, es gibt keine Hüllen und jede Lötstelle ist zu sehen. Dafür ist aber der gesamte Schaltkreis nachzuvollziehen.
Was eigenlich sind Synthesizer? Der Name kommt vom englischen Wort synthetic, zu deutsch synthetisch oder künstlich. Mit einem Synthesizer werden elektronisch künstliche Klänge erzeugt, die man dann auch verändern und steuern kann (so wie Max). Das Verfahren, Klänge künstlich zu erzeuen, nennt man Klangsynthese. Einige der ersten Synthesizer sind so bekannt geworden, dass sie immer noch viel in moderner und bekannter Musik benutzt werden und man sie kaum verändert hat.
Gestern wurde das Projekt schon vorgestellt, hier ein näherer Einblick.

Verschiedene Wellenarten und die Regelung am Synthesizer werden erklärt

Max und Anneta aus dem zwölften Jahrgang leiten das Projekt mit Unterstützung von Herrn Schmidt und Herrn Bornett. Auf die Idee kamen sie, weil Max schon öfter in seiner Freizeit Synthesizer gebaut und mit Synthesizern Musik gemacht hat. Deswegen können die beiden auch alles so gut erklären.
Beinahe alle haben heute ihren Synthesizer fertig gelötet, das heißt fertig zusammengesetzt. „Weißt du denn auch, was du jetzt damit anfangen sollst?“, frage ich eine Schülerin. „Ich probiere einfach erstmal“, grinst sie. Aber die beiden Projektleiter erklären auch viel und helfen, wo nötig. Anneta meint aber auch, das Löten an sich sei gar nicht so schwer und fast jeder könne es lernen. Erst hinterher, beim tatsächlichen Musik machen, sei dann auch Talent gefragt. Ich darf auch mal probieren und schaffe es fast, „Alle meine Entchen“ zu spielen. Ein bisschen unsauber natürlich, denn die Tonhöhe stellt man mit einem drehbaren Regler ein, die Tonhöhen sind nicht markiert. Es ist ein bisschen wie Geige spielen.

In einer kurzen Theorieeinheit werden die unterschiedlichen Schallwellen, die ein Synthesizer erzeugen kann, erklärt und ihr Klang vorgeführt. Herr Schmidt nickt, damit kennt er sich auch aus. „Ich löte ja auch gerne in meiner Freizeit und von den Wellen habe ich als Physiklehrer auch Ahnung.“ Nur die Kombination, wie sie im Synthesizer vorliege, sei neu. Herr Bornett grinst, von der Technik habe er ja sowieso keine Ahnung, aber die musikalische Geschichte der Synthesizer kenne er, ja.
Die Schüler arbeiten sehr selbständig, Max und Anneta hätten das sehr gut organisiert, vorbereitet und schon alles selber gekauft. Mir fällt auf, dass im Schaltbrett des Synthesizers sogar das Schullogo eingraviert ist – sehr professionell!

Der Eindruck ist sehr gut. Wer Musik mag, vor allem Techno und AcidHouse, und vor allem keine Scheu hat, sich mit der Physik hinter den Klängen auseinanderzusentzen, der ist hier richtig. Und so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Sogar in meinem kurzen Besuch habe ich viel gelernt und verstanden.

Schaut euch doch auch unsere Interviews mit zwei Teilnehmern an: Elektronische Musikinstrumente